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Installations Tipps für Bohrhakenlaschen

Wir bei Stubai-Sports erhalten immer wieder Anfragen bezüglich der adäquaten Installation unserer Bohrhakenlaschen. Deswegen haben wir uns mit dem Einbohr Experten Gerhard Schaar von bolting.eu getroffen um für unsere Kunden diese Frage professionell zu klären.

 

Stubai-Sports: Gerhard, was würdest du unseren Kunden bei der Installation unserer Bohrhakenlaschen raten?

 

bolting.eu: Das Wichtigste bei der Installation von Bohrhakenlaschen sind drei Dinge.

Erstens muss der Untergrund fest genug sein. D.h. hier ist der sogenannte Hammer Test anzuwenden. Man schlägt mit einem Felshammer fest auf die Felsoberfläche wo der Bohrhaken hin soll. Klingt alles kompakt und fest kann man hier bohren und dann die Lasche installieren.

Klingt der Fels jedoch hohl oder lassen sich Felsteile leicht lösen bzw. splittern merklich ab, so muss man eine andere Position wählen. Denn es brechen so gut wie nie die Bohrhaken und schon gar nicht die Laschen. Es ist immer der Fels das schwächste Glied in der Kette.
 

Zweitens muss die Lasche ordentlich aufliegen. D.h. die volle Unterseite der Bohrhakenlasche sollte am Fels aufliegen. Steht die Lasche frei in der Luft, kann das zu gefährlichen Hebelwirkungen führen. Das gilt es in jedem Fall zu vermeiden.

 

Und drittens muss der Drehmoment entsprechend dem Bohrhakenmodell passen.

 

Stubai-Sports: Kannst du bitte näher Ausführen was der Drehmoment bei Bohrhaken ist?

 

bolting.eu: Na klar. Also Bohrhaken werden ja auch als „Reibungssystem“ bezeichnet. Das bedeutet Folgendes. Durch das Andrehen der Mutter am Bohrhakengewinde, schieben sich die Expansionsringe über den sogenannten Konus. Die Energie des Andrehens wird also in seitliche Spreizenergie bzw. Reibung umgewandelt. Das ist ja auch der Grund wieso Expansionshaken im Bohrloch überhaupt halten.

 

Vereinfacht dargestellt ist die Kraft mit der ein Bohrhaken „angezogen“ wird der Drehmoment. Dieser wird in Nm (Anm. „Newtonmeter“) angegeben. Je nach Stahlqualität, Durchmesser und Hersteller ist der Drehmoment immer unterschiedlich!

 

Er beträgt ca. 15Nm bei 8mm Bolts, 20-35kN bei 10mm Bohrhaken und bis zu 45Nm bei 12mm Bolts.

 

Das ist ganz entscheidend. Denn ist der Drehmoment viel zu gering, hält der Bohrhaken nicht ideal. Er bekommt dann „Schlupf“ und kann noch ein klein wenig herausrutschen. Da werden dann die Laschen leider ganz locker und beginnen sich zu drehen.

 

Ist der Drehmoment zu groß, so kann zu viel Spannung im Stahl entstehen.  Kommt dann eine weitere zusätzliche Kraft hinzu, wie z.B. bei einem Sturz, kann der Bohrhaken tatsächlich brechen. Das kommt öfters vor als man glaubt!

 

Stubai-Sports: Was heißt denn das für die Praxis?

 

bolting.eu: Das ist ganz einfach. Erschließer Anfänger sollte immer einen Drehmomentschlüssel beim Anziehen verwenden um die Kraft beim Anziehen genau einschätzen zu können. Weil aber viele keinen großen und schweren Drehmomentschlüssel mitnehmen wollen, braucht man eine gute Faustregel. Wir empfehlen.

 

Erstens auf das akustische „Knack-Knack“ der Expansionsringe Acht geben. Danach die Mutter nur mehr so viel anziehen, bis der Schraubenschlüssel nur mehr mit deutlichem Mehr-Kraftaufwand weiterzudrehen wäre. An diesem Punkt bereits aufhören mit dem Festziehen!

 

Zweitens heißt es, man muss im Grunde immer wissen wie hoch der Drehmoment für die Bohrhaken ist, die man verwendet. Wir von bolting.eu liefern deshalb alle Bohrhaken mit einer zusätzlichen Produktkarte aus. Darauf stehen die Stahlqualität sowie eben der Drehmoment.

 

 

Stubai-Sports: Was sind eigentlich deine Erfahrungen mit unseren Bohrhakenlaschen?

bolting.eu: Die Stubai Bohrhakenlasche ist ideal für das alpine Gelände. Denn zum einen ist sie extrem leicht, was ein großer Vorteil bei der Erschließung von langen Routen ist. Und zum anderen ist sie auch schön klein. D.h. es passt auch das Packmaß.

 

Die Stubai Bohrhakenlasche Protect verwende ich gerne beim Klettersteigbau, wenn ich ein Fixseil zum Abseilen und Bohren installiere. Dann fixiere ich das Seil redundant an zwei Karabinern. Belastet wird dann der untere Karabiner. Durch die breite Auflagefläche schont es den Karabiner, der oft den ganzen Tag hin und her gehebelt wird. Normale Laschen würden sich ungleich stärker in die Alu Karabiner bohren.

 

Stubai-Sports: Und was sagen Deine Kunden zu unseren Laschen?

 

bolting.eu: Die normale Standard Lasche wird von unseren Kunden, wie auch von mir beschrieben, gerne im Alpinen Gelände verwendet.

 

Die Stubai Protect Lasche wird von uns besonders häufig an Longliners / Highliners verkauft. Sie schätzen ebenfalls die große Auflage-Fläche für die Ausgleichsverankerungen. Denn sie konstruieren in der Regel aus drei Fixpunkten mit einem Statikseil einen zentralen Verankerungspunkt für eine Klemme in welcher das Gurtband gespannt wird.

 

Auch hier gilt. Die Karabiner sind vielen kleinen Drehbewegungen unter großer Kraft ausgesetzt. Die große Auflagefläche ist perfekt, es schneidet sich die Lasche nicht in die Karabiner.

 

 

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