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IN-HALE Expedition 2024

Expeditionsbericht von David Schneider (DAV), Elias Hangweyrer (ÖAV) und Lea Goldberger (ÖAV):

Von 9. Juli 2024 bis 15. August 2024, mit insgesamt 28 verbrachten Nächten auf über 4900m, begaben sich David Schneider (DAV), Elias Hangweyrer (ÖAV) und Lea Goldberger (ÖAV) nach Ladakh, Indien. Nach einer 3 tägigen Anreise erreichten sie das kleine Dorf Tungri im Zanskar Tal, wo sie herzlichst aufgenommen wurden.
Bei einem Besuch des Klosters, sowie der lokalen Bergrettung wurde ihnen ein Einblick in das Leben der Bevölkerung von Ladakh gewährt. Mithilfe von lokalen Portern erfolgte der Aufstieg in das Basecamp auf 4925m.

Nach einer Aklimatisierungsphase wurde als Dreierseilschaft die Route „Rolling Stones“ (D+, ice 65°, 5) am Shawa Kangri (5728m) geklettert. (21.7.2024)

In den Tagen darauf (23.7-24.7.2024) erklettern Elias & Lea durch das bereits bestiegene südöstliche Rinnensystem den 6278m hohen Remalaye/H5. Danach traversierten sie in Richtung des zuvor unbestiegenen Gipfel P6060.
Nach einem Biwak in einem Sattel auf knapp 6000m zwischen den beiden Gipfeln, konnte das Duo diesen am zweiten Tag der Überschreitung besteigen. Nach Absprache mit den Einheimischen wurde sich auf den Namen Maytsak Ri (Spark Peak) geeinigt. Der Abstieg erfolgte über ein Rinnensystem auf den westlichsten Teil des Rangtik Gletschers, Überschreitung geschafft. (Spark Traverse, D, ice 60°, 5).

Nach einem Restday im Bascecamp starteten David & Elias einen Versuch an der Chareze Ri Nordostwand. Nach einer Seillänge (35m A3) in dem markanten Riss versuchten sie es im Kaminsystem am linken Rand der Wand und drehten auf dem Band im unteren Drittel der Wand um (4Sl, 5+). Es folgte der Abstieg ins Basecamp.

Am 28. Juli starteten sie aus ihrem Zelt am Wandfuß des Charez Ri in den Nordgrat. Nach einem erfolgreichen Aufstieg entlang des Nordgrates bis zum 5950m hohen Nordgipfel, der 2018 durch Italiener besteigen wurde, kletterten sie über unbekanntes Gelände den Grat bis zum 6085m hohen unbestiegenen Hauptgipfel. Von dort seilten sie über die Westwand ab und erreichten um 23 Uhr das Basecamp. Bis zum Nordgipfel erfolgte der Aufstieg über die bestehende Italiener-Route „Jullay Temu“ (70° ice, 5+).

Gemeinsam startete das Trio am 30. Juli in die Slovenen Route, „Chunka“ (ED, 7-) am Jamyang Ri (5800m), mit dem Ziel, die Hauptwand für neue Routen zu erkunden. Nach 3 SL wichen sie aufgrund der schlechten Felsqualität von der bestehenden Route ab, und erschlossen eine 3 Seillängen Varianten VI+ A1 die auf einen Pfeilerkopf in Wandmitte führte.

Am darauffolgenden Tag versuchten David und Elias die Route „Nelim Lam“ (8+) am Jamyang Ri (5800m) zu wiederholen. Nach dem Zustieg über die Route „Inshallah, maybe“ (5+) mussten sie nach 5 SL aufgrund des einsetzendes Regens abseilen.

Als Dreierseilschaft wurde die Route „Treasure of Zanskar“ (750m, ED+, ice 55°, 7-) am 03.08.2024 mit Gletscherbiwak am Wandfuß des 6193m hohen Chakdor Ri/H8 erfolgreich durchstiegen. Nach anspruchsvoller Abseilerei über die Route im schlechten Wetter erreichten die Drei um 24:00 das BC.

Diesmal im Big Wall Stil, folgt der 2. Versuch an der Charez Ri Nordostwand durch Elias & David. Am ersten Tag wurde das Material zum Wandfuß gebracht und über das bereits bekannte Kaminsystem auf das von unten ersichtliche Band geklettert. Von hier haulten sie das Material über die Platten auf das Band und bauten das Portaledge auf. Nach abwarten des in der Nacht eingesetzten Schneefalls, konnten sie um 10 Uhr losklettern. An diesem Tag konnten sie 5 SL technisch erschließen und fixierten diese mit Seilen für den Wiederaufstieg am nächsten Tag. Nach einer weiteren Nacht im Portaledge stiegen sie an den Fixseilen auf und konnten in 3 weiteren SL den Nordgrat erreichen. Entstanden ist die Neutour „Never Forgotten - Namyang MeJet“ (VII, A2, 60° ice, 11SL, 500km, 400hm).

Zufrieden mit dem Erlebten im Rangtik Tokpo im Zanskar Tal in Indien, treten wir nun unsere Heimreise an.

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